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   Potenziale erlebter Kommunikation
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Presse

Kleider machen Leute - Chemie Technik Nr. 2 2004
Lena Strothmann über die Kommunikation des Outfits

Die eigene persönliche Darszellung ist vor allem im Geschäftsleben von großer Bedeutung. Doch die meisten Menschen haben nicht gelernt, Kleidung als ein Kommunikationsmittel zu verstehen und es rictig einzussetzen. Die richtige Wahll der Kleidung macht vieles leichter - weil das Gesamtbild stimmt.

Wichtigste Voraussetzung: Wer seinen Typus erst einmal erkannt hat, dem wird es ein Bedürfnis sein, für den passenden Ausdruck zu sorgen. Er hat begriffen, wofür Authentizität steht, nämlich für Echtheit und damit Glaubwürdigkeit. Und die lassen sich auch durch die passende Kleidung kommunizieren.

Kleidung spricht ihre eigene Sprache

Verbale und nonverbale Kommunikation sind uns allen geläufige Begriffe. Für Mimik und Gestik gilt dasselbe. Diese Eigenschaften lassen sich erlernen. Rhetorik und Körpersprache à la Samy Molcho sind wohl jedem ein Begriff. Ein Schattendasein führt dagegen die Kommunikation des Outfits. Denn erst mit diesem häufig unterschätzten äußerlichen Merkmal wird der Mensch zum Gesamtkunstwerk, sprich zur Persönlichkeit. Zur Zeit ist jeder sein eigener Modemacher. Die private Anarchie blüht regelrecht auf. Man sieht es in der Mixtur von Farben, Material und Mustern. Auch der Stilmix treibt seine Blüten in ungewohnten Kombinationen. Wie schwer den Zeitgenossen das Modemachen fällt, sieht man in jeder x-beliebigen Fußgängerzone. Mangels Ahnung sind die Verbraucher verunsichert und entscheiden sich für die vermeintlich sichere Bank. Sie ziehen sich auf Marken zurück. Nach dem Motto: Da kann man nichts falsch machen. Am besten alles von einer, dazu noch teuren Marke. Alles die gleiche Handschrift und vor allen Dingen trendy.

Das oberste Gebot bei der Auswahl des richtigen Outfits - dies gilt für Männlein und Weiblein -lautet: typgerecht. Auf Charakter,
Temperament und, nicht zu vergessen, das Alter muss penibel geachtet werden. Denn alles andere wirkt auf den Betrachter wie verkleidet, unehrlich und eben auch nicht authentisch. Kommt eine sportliche, burschikose, geradlinige Frau mittleren Alters in einem jugendlichen Kleidchen mit Rüschen und Blümchen daher, wirkt sie mit Sicherheit überdreht. Lässiger Hosenanzug oder sportives Kostüm sind hier angesagt, kombiniert mit klassischen Slippern und passender Hängetasche. Alles auf ihren Farbtyp abgestimmt und fertig.

Mit typgerecht oder authentisch hat das aber noch lange nichts zu tun. Meistens geht diese Vorgehensweise wie der Schuss nach hinten los. Selbst Laien merken, dass da was nicht stimmt. Eine wesentliche Ursache liegt in der mangelnden Kompetenz des Fachhandels. Hier fehlt es oftmals an der freundlichen, ehrlichen und vor allem fachkundigen Beratung. Der Kunde stülpt sich ein fertiges Outfit über, oder er bekommt eins übergestülpt. Anschließend lässt man ihn mit diesem Totallook auf die Menschheit los, und dann rennt er rum wie jeder andere.

Die graue Maus ist auch nicht der wahre Jakob

Möglichkeit zwei, die häufig vorkommt: Der weniger Modeversierte fängt an, sich mit Einzelteilen einzudecken. Jedes für sich genommen sicherlich modisch ansprechend. Aber dann beginnt zu Hause das wilde Kombinieren mit bereits Vorhandenem. Ergebnis: Das Bild im Spiegel ist völlig identisch mit einem Foto aus jeder Fußgängerzone dieser Republik. Mainstream eben. Mit der Vielfalt der in den einschlägigen Gazetten angepriesenen Tipps (Welcher Typ sind Sie?) umzugehen ist alles andere als einfach. Da gibt es ganz wenige, die ein Gespür für ihren Typ haben. Naturtalente sind eine sehr seltene Spezies. Für alle anderen gilt, sich ein wirklich gutes Fachgeschäft zu suchen, wo es noch die entsprechende Beratung gibt, oder an einem Wochenendseminar zur Typberatung teilzunehmen. Letzteres ist eine Investition fürs Leben.

Kommen wir zu einer anderen Form des Outfits. Die Gegenbewegung des Understatements. Männer wie Frauen kämen in dieser Kategorie niemals auf die Idee zu zeigen, was man hat oder was man ist. Hier zählt farblos statt farbenfroh, Klassik statt Moderne. So weit, so gut. Nur zu häufig ist das Resultat dieser Epoche die unterentwickelte oder sogar fehlende kreative Inspiration, einhergehend mit einem Verflachen der Kleiderkultur. Eine gewisse Lustlosigkeit des Verbrauchers macht sich breit. Dabei liegt im Wettbewerb "Wer ist die Schönste im ganzen Land?" ja auch ein gewisser Reiz, der so manche Stilblüte hervorgebracht hat. Von Mut zur Mode also keine Spur. Der Kleider-Knigge bleibt ebenfalls unbeachtet. Möglicherweise ist das alles eine Folge von Orientierungslosigkeit im Zusammenhang mit schlechter Beratung. Zudem verunsichern schlechte Absatzmärkte und die mangelnde Begeisterung der Verkäufer und Endverbraucher zunehmend die Designer und Hersteller. Deutlich wird dies erkennbar an dem einfallslosen Einheitsbrei der Kollektionen. Kreiert wird auf Nummer Sicher. Die Wirtschaftlichkeit steht im Vordergrund. Waren die 90er Jahre geprägt von einer Schwarz-weiß-Suppe mit Braun- und Beige Tönen, so war es zum Schluss nur noch Grau in Grau und noch mal Grau. Ein Ende dieser melancholisch machenden Tristesse ist nicht in Sicht. Die "Mode-Depression" sitzt tief in fast allen Köpfen.

Ähnliches gilt besonders für den Freizeitlook. Das neue Freizeitbewusstsein der letzten zwei Jahrzehnte veränderte das Straßenbild. Sportswear und Casuallook sind im wahrsten Sinne des Wortes Gassenhauer geworden. Das derzeitige Modebild lässt sich locker auf eine Kurzformel bringen: Sportlichkeit + Bequemlichkeit = Formlosigkeit. Lässigkeit wird einfach mit Nachlässigkeit gleichgesetzt. Und davon bleibt auch der Arbeitsplatz nicht verschont. Businesslook oder auch einfach nur korrekte Kleidung scheinen im Bewusstsein der Menschen an Bedeutung verloren zu haben. Die breite Masse trägt Jeans und T-Shirts. Freizeitkleidungsstücke soweit das Auge reicht, bunt gemixt mit einem sportlichen Touch, egal, ob in der Schule, der Behörde, in Geschäften oder Unternehmen. Und das treibt seine Stilblüten. Wir kennen diese Pärchen alle aus dem Sommerurlaub: Sie in Radlerhose, dazu Top und Badelatschen. Er mit dem unvermeidlichen Hawaii-Hemd und Boxer-Shorts, abgerundet mit Socken und Sandalen.

Kleider-Knigge?

Ob Business, Holiday oder einfach nur schnöde Freizeit, es drängt sich die Frage auf: "Woher kommt dieser Trend?" Die zurückliegenden 30 Jahre waren unter anderem geprägt von Arbeitszeitverkürzung, mehr Freizeit und mehr Geld. Die Jüngeren mutierten zur Null-Bock-Generation. Und da ergibt sich zwingend die nächste Frage: "Drücken wir nicht mit unserer Kleidung unsere Werte aus?" Oder, etwas provokanter: "Kommunizieren wir nicht auch mit dem übertriebenen Freizeitlook unsere Einstellung zur Arbeit?"
Keineswegs soll hier der Eindruck entstehen, dass der, der sich nicht nach dem Kleiderknigge kleidet, zwangsläufig ein Versager ist. Hier soll Bewusstsein geschaffen werden für ein viel zu unbekanntes aber eminent wichtiges Medium: die eigene persönliche Darstellung. Die meisten haben nicht gelernt, Kleidung als Kommunikationsmittel zu verstehen und richtig einzusetzen. Denn wer seinen Typus, also die inneren und äußeren Werte, erst einmal identifiziert hat, dem wird es ein Bedürfnis sein, für das entsprechende Outfit zu sorgen. Es wird ihm leichter fallen, als er je geahnt hätte. Er hat begriffen, wofür Authentizität steht, nämlich für Echtheit und damit Glaubwürdigkeit.


Lena Strothmann, Unternehmensberatung Pluspunkt

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