Statement
Wie sind Sie, Frau Strothmann, zur Mode gekommen?
Ich war als junges Mädchen ein Aschenputtel, ein hässliches
Entlein. Meine Eltern haben nie viel Geld für Kleidung ausgegeben
und es war ihnen auch nicht wichtig. Aber ich habe irgendwann
als junges Mädchen herausgefunden, dass, wenn man sich schöne
farbige Sachen anzieht, man die Aufmerksamkeit der Menschen
auf sich zieht. Und das war damals als junges Mädchen eins
meiner Ziele. Wenn ich ausging, musste ich schön, auffallend
und attraktiv sein.
Warum ist eine Imageberatung, die sich auf die Kleidung
bezieht,
für Unternehmen heute wichtig?
Es ist heute so, dass Unternehmen sehr viel Geld und Energie
in den äußeren Auftritt eines Unternehmens stecken. Sie bauen
ein neues Gebäude, sie richten es neu ein. Alles ist auf dem
neusten Stand.
Sie versuchen Innovation nach außen hin deutlich zu machen,
auch durch ihre Werbung und durch ihr Marketing. Nur sie vergessen
dabei, dass die Menschen, die in diesem Unternehmen arbeiten
- der Unternehmer und die Mitarbeiter - dass diese Menschen
auch das Unternehmen repräsentieren. Je nachdem wie sie sich
kleiden, kommunizieren sie auch Dinge über das Unternehmen
und ihre Arbeit. Deswegen versuche ich auch in Unternehmen
mit Unternehmensberatern zusammen Menschen diesen Weg klar
zu machen, so dass sie sich besser präsentieren, ihr Unternehmen
besser vertreten und vor allem, dass sie ihre Werte und auch
die Ziele des Unternehmens über ihre Kleidung kommunizieren
können.
Wie gehen Sie bei Ihrer Arbeit vor?
Ich unterhalte mich mit einem Menschen sehr lange. Er kommt
zu mir, wir sprechen über Gott und die Welt. Ich frage ihn,
wer er ist, was er für Ziele hat und wie er sich sehen, wie
er sich darstellen möchte als Individuum. Wir legen dann gemeinsam
fest, welche Ziele er verfolgen und was er mit seiner Kleidung
aussagen will. Also ich versuche ihm klar zu machen, was er
darstellt. Ich vermittle ihm die Wichtigkeit dieses Themas,
so dass er freiwillig dann diesen Schritt tut. Ich stülpe
ihm nicht ein Konzept über. Das machen viele, die sagen: "Du
musst das und das tragen, weil man das trägt." Das tue ich
nicht. Ich schaue mir den Menschen an (wen habe ich vor mir?)
und berate ihn dann dahingehend, dass er als Persönlichkeit
noch optimaler in Erscheinung tritt, dass er authentisch wirkt,
dass er die Werte, die er verkörpert, durch seine Kleidung
kommuniziert.
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