Interview
Ist diese Mischung von Themen und Autoren
nicht etwas bunt für ein Buch?
Der "Bauchladen" der Ideen, den wir hier präsentieren, ist
etwas sehr Reizvolles. Er spiegelt völlig die Realität in
Unternehmen.
Dort haben wir es auch mit unterschiedlichsten kommunikativen
Ebenen zu tun, mit unterschiedlichsten Einflüssen und unterschiedlichsten
Beratern, die dort tätig sind. Und wir sind eine Gruppe, die,
wenn sie zusammenarbeitet im Unternehmen, auch noch die gleiche
Sprache spricht, nämlich die des Unternehmers. Wir zeigen,
dass Kommunikation nirgendwo ausgeschlossen werden kann, weder
bei der Kleidung, noch in der Interaktion zwischen Männer
und Frauen, noch in der Besprechung, noch in dem, wie ich
das Unternehmen nach außen darstelle ob mit Visitenkarten
oder mit der Gartenanlage, der davor angepflanzt wird, noch
in der Art und Weise wie ich mit der Umwelt umgehe.
Es ist auch sehr spannend für die Partner zusammen daran zu
arbeiten und den Unternehmen auf diese Art und Weise ein Stückchen
weiter zu helfen.
Auf welchen Erfahrungen fußt Ihr Artikel?
Ich erlebe in den Unternehmen immer das Gleiche, dass die
Vorgesetzten führen und sagen wo es lang geht, weil sie auch
die Verantwortung spüren und sie diese nicht loslassen wollen.
Und das führt natürlich dazu, dass die Mitarbeiter nichts
mehr zu sagen haben. So wächst keine Motivation. Die Mitarbeiter
schweigen und warten ab, bis der Chef alles gesagt hat und
das wird dann abgenickt. Das heißt aber noch lange nicht,
dass dann die Dinge auch umgesetzt werden.
Welche Erfolge hatten Sie mit der
von Ihnen propagierten Methode?
Das Schlüsselerlebnis, das ich gehabt habe, stammt aus dem
Einzelhandel. Dort gibt es in der Regel viele engagierte Mitarbeiter.
Ihre Besprechungen beginnen abends um 19 Uhr und hören um
22:30 Uhr auf. Wenn dann die Menschen, die zu dieser Besprechung
gekommen sind, auch noch aus ihrem Feierabend gekommen sind,
weil sie morgens um sechs schon begonnen haben, und dann um
halb elf dem Leiter der Besprechung sagen, dass es eine hervorragende
Besprechung gewesen ist, sich bedanken, dann zeigt dies, dass
diese Motivation in einer guten Moderation begründet lag.
Der Schlüssel war hier, dass die Mitarbeiter sich die Dinge
selber erarbeitet haben und nicht von ihrem Marktleiter vorgesetzt
bekommen haben. Er hatte als Moderator dafür gesorgt, dass
die Themen von seinen Mitarbeitern erarbeitet wurden und das
ist genau das was ankommt.
Wie kann man denn Menschen motivieren?
Menschen motivieren geht nicht. Jeder ist motiviert per se.
Aber es gibt Unterschiede. Es gibt Leute, die sind so motiviert,
dass man sie nur schief anzuschauen braucht und dann laufen
sie schon los.
Und andere müssen erst einmal wach geklopft werden, damit
sie ihre Motivation raus lassen. Aber genau das ist auch die
Situation in einer Besprechung. Wir müssen hier so viel Geduld
haben, bis auch die etwas Ruhigeren zu Wort kommen und sich
beteiligen und auf diese Weise ihre Motivation auch spüren
können. Das ist die Aufgabe der Führungskraft: Dafür zu sorgen,
dass auch alle zu Wort kommen können. Führen oder Besprechen
darf nicht so verstanden werden, dass nur die Meinung des
Vorgesetzten das Entscheidende ist.
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